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Ich weise darauf hin, dass nicht alle Begriffe von mir stammen. Sie kommen teilweise aus dem heutigen Sprachgebrauch. Auch einige Aussagen entsprechen nicht dem was ich sagte.

 

 

Der Sturmjäger - Leo-Magazin für Anhalt vom September 2004 Heft-Nr. 16


leo backstage. Keiner freut sich über Schlecht-Wetter-Prognosen. Besonders in diesem Sommer, der so lange hat auf sich warten lassen. Oder gibt es da etwa doch jemanden? Eine kleine Gruppe Hobby-Forscher lebt erst auf, wenn Windböen und Gewitter versprochen werden. Sturmjäger sind es, die bei ungünstigen Verhältnissen wagemutig das Haus verlassen und sich auf die Suche nach Windhosen und Tornados begeben. Der vermutlich einzige Sturmjäger in Anhalt lebt in Köthen, und den haben wir besucht.

Gelassen redet er über seine Leidenschaft. Thomas Gahler, der Sturmjäger von Köthen. Das kommt daher, dass er schon eine gewisse Routine besitzt. "Mein Interesse an Tornados ist angeboren", sagt er. Er weiß genau, worum es geht, wenn man einem Tornado auf der Spur ist. Schließlich ist das keine alltägliche Beschäftigung. Die Erfahrung kommt mit der Zeit, den Feinschliff kann man sich in Lehrgängen holen. Diese Kurse werden vom "Skywarn Deutschland e.V." angeboten, dem kürzlich gegründeten Verein der Sturmjäger und -warner. Dort lernt man die Fachbegriffe des Wetterradars, wie sich Wolkenformen entwickeln und was man daraus schließen kann. Cumulus humilis sind Schönwetterwolken, Cumulonimbus deuten Gewitter an. Es ist auch die Hotline des "Skywarn-Projekts", die Thomas Gahler im Fall eines drohenden Tornados wählt. "In der Praxis sind Bewegung und Form der Wolken die besten Vorboten", sagt er. Je bedrohlicher die Wolkengebilde, desto wahrscheinlicher wird der Wind, der die Wolken formte, zum Wirbelsturm.

Doch trotz aller Wachsamkeit ist es meist nur Zufall, einen Tornado tatsächlich zu sehen. Ausgerechnet den Wirbelsturm von Micheln hätte der 31-jährige Medizinstudent beinahe verpasst. "An diesem Tag musste ich Chemie büffeln", berichtet er. "Nur weil der Wetterbericht eine Schlecht-Wetterfront angekündigt hatte, stieg ich irgendwann auf den Dachboden, um nachzuschauen." Aus der Dachluke sah er plötzlich den nahenden Tornado, und dann war es nur Glück, dass die Videokamera sofort zu Hand ist. "So schnell konnte ich gar nicht filmen, da war der schon durch", sagt der Köthener.

Der Tornado von Micheln ließ Sturmjäger aus ganz Deutschland herbeieilen. Eine Ausnahmeerscheinung? "Nein", sagt der Sturmjäger aus Köthen. "Lange glaubte man hier nicht an Tornados, aber es gibt deutschlandweit bis zu 50 im Jahr. Auch in Anhalt sind es mehr als man vermutet." Thomas Gahler kennt sich mit diesem Phänomen aus: von Windhosen wie am Süßen See bei Eisleben, bis zu den großen Tornados, die in Wittenberg, Bitterfeld und Bernburg Schäden anrichteten. Trotz aller Abgeklärtheit lässt sich der Enthusiasmus nicht ganz verstecken. Die Faszination bleibt. Immer auf der Suche nach ähnlichen Schauspielen, weiß er das sich auch ohne Sturm Aufsehen erregende Wetterspektakel finden lassen. "Bei großer Hitze können sich auf Feldern Bodenwirbel bilden. Nur staubig und trocken muss es sein", verrät er. Es gibt eben auch Mini-Tornados.

Gern würde er mehr an den Luftwirbeln forschen, doch in Deutschland fehlen die technischen Messinstrumente. Die Tornado-Forschung ist relativ jung: die erste offizielle Tornado-Warnung Deutschlands wurde erst im September 2000 herausgegeben. Langsam wächst die Gemeinde der Unwetterinteressierten, es ist schließlich nicht ganz ungefährlich und verlangt Geduld. Jedoch nach dem Tornado in Micheln stieg die Besorgnis sprungartig an. Thomas Gahler zählte auf seiner Homepage 3000 Zugriffe täglich in den ersten Tagen nach dem Sturm. "Zur Zeit habe ich die meiste Arbeit mit der Seite im Internet", meint er, wenn man ihn nach seinem Tagesablauf fragt. Unzählige Diagramme und Erklärungen hat er ihr beigefügt, und anhand der Fotos kann jeder Besucher Zeuge des riskanten Phänomens werden.

 

 

Super-illu vom 29. August 2004

 

 

Bildzeitung vom 28. Juni 2004

 

 

Mitteldeutsche Zeitung vom 08.09.2003

Junger Köthener auf Tornado-Suche

Unterwegs mit Kamera und Windmesser: Thomas Gahler fasziniert Wirbelstürme

Köthen/MZ.  Drohend dunkle Wolken stehen am Himmel, Windböen kündigen ein nahes Gewitter an: Wenn andere Menschen lieber in die Häuser verschwinden, legt Thomas Gahler erst richtig los. Der Köthener hat keine Angst vor Blitz, Donner und Platzregen: Als "Sturmjäger" kann er sich die auch kaum erlauben. Im Auto, ausgerüstet mit Kamera und Windmesser, fährt er, wenn es am heftigsten prasselt, direkt zum Gewitter und hält Ausschau nach Tornados.

"Hier bei uns nennt man die oft noch verniedlichend Windhosen", weiß der 29-Jährige. "Dabei können die Stürme verheerende Schäden anrichten." Was bisher in Mitteleuropa fast nur aus amerikanischen Filmen und Nachrichtenbildern bekannt war, tritt nun auch in unseren Breiten häufiger auf. Der Tornado, der im vergangenen Jahr in Wittenberg eine Schneise der Verwüstung zog, ist nur ein Beispiel.

Das extremere Wetter, das viele Menschen ängstigt, sorgt bei den Sturmjägern für einen erhöhten Adrenalinspiegel. Wie Thomas Gahler von Unwettern fasziniert ist in Deutschland mittlerweile schon eine kleine verschworene Gemeinde. Untereinander steht man per Internet und Mail in Austausch.

"Wir fahren raus, beobachten die Gewitterfronten, schätzen die Stärke und die Zugrichtung der Wetter ein", beschreibt Gahler das Tun der Sturmjäger. Vor gefährlichen Gewittern und natürlich vor Tornados wird umgehend gewarnt, auf die Informationen greifen auch Wetterdienste zurück. "Die Vorhersage soll einfach besser werden", meint Gahler. Viele schwere Schäden könnten damit vielleicht verhindert werden.

Die Videokamera und ein Windmesser gehören zu Thomas Gahlers Ausrüstung, wenn er auf der Suche nach Tornados unterwegs ist. Angst vor Blitz und Donner hat der Medizinstudent nicht. (Foto: MZ)

Die meisten deutschen Sturmjäger betreiben ihre Gewitter- und Tornado-Hatz übrigens völlig privat. Thomas Gahler hat nicht einmal beruflich mit der Metereologie zu tun, statt dessen ist er Medizinstudent an der Gießener Universität.

Abgeguckt haben sich die Deutschen die "Unwetter-Jägerei" von amerikanischen "Stormchasern". "Wenn man große Tornados beobachten will, muss man natürlich nach Nordamerika", meint Gahler, aber auch hier gäbe es nun ja schon recht starke Wirbelwinde. "Die gehen bis zur Stärke F3 auf der Fujita-Skala." Solche Stürme haben Windgeschwindigkeiten über 253 Kilometer pro Stunde. Thomas Gahler hat selbst schon einige Male beobachten können, wie sich aus Gewittern die gefürchteten "Windrüssel" bilden können.

Trotzdem hat er nur selten Angst vor den Unwettern. "Ich war ja schon als Kind immer von Gewittern, Hagel und Regen fasziniert", erinnert er sich. Und schon bevor er vor einigen Jahren zum ersten Mal einfach mit dem Auto zu einem Gewitter gefahren ist, wusste er bereits einiges darüber, wie man Lebensgefahren abwenden kann. "Am besten fährt man zu zweit los, und hat ein Handy dabei. Im Auto ist man vor Blitzen sicher, Aussteigen ist also nicht in jeder Situation geraten." Im Notfall - aber natürlich nicht bei einem Tornado - könne man zum Beispiel unter Brücken Schutz suchen. Und natürlich fährt man nie direkt in die Zugbahn eines Wirbelsturms. "Man lernt, die Zugrichtungen von Unwettern einzuschätzen", sagt Gahler.

Um keinen Tornados zu verpassen verfolgt er im Internet die aktuellen Wettermeldungen und seine Videokamera ist stets bereit, um schwere Donnerwetter aufzuzeichnen. Auch auf Reisen. Im Urlaub hat er nämlich seinen letzten Windrüssel gesehen, nicht in Amerika, sondern an der deutschen Ostsee-Küste.

 

 

Mitteldeutsche Zeitung vom 05.05.2002

Rasenparty mit TV-Wetterfrosch

Jörg Kachelmann ist Gast bei Einweihung der Wetterstation

Von Matthias Bartl

Köthen/MZ. Man hätte fast drauf wetten können: Kommt mal ein bekannter "Wetterfrosch" nach Köthen, dann wird Petrus angesichts seines Jüngers natürlich die Muskeln spielen lassen und zeigen, wer Herr im Haus der Meteorologie ist. So kam es, dass Medien-Sonnyboy Jörg Kachelmann bei seinem Besuch am Hubertus nicht etwa in der Sonne stand, sondern auf regennassem Rasen und sich gegen die Maikühle in ein Fleece-Sweat-Shirt gehüllt hatte. 

     

Die gute Laune hatte sich der öffentlich-rechtliche Fernseh-Meteorologe allerdings nicht verhageln lassen. Und so machte er die offizielle Aufnahme der Wetterstation am Technologiezentrum in das online abzufragende Netz der Kachelmann-Wetterstationen zu einem unterhaltsamen Kabinettstückchen von Show und Information, jenseits von trockener Wissensvermittlung. 

       

Wobei man aber schon erfuhr, was es mit der Wetterstation auf sich hat, die es bereits eine ganze Weile gibt, aber bislang eher nicht im Blick öffentlicher Aufmerksamkeit stand. Mit ihr kann man Luftfeuchtigkeit ebenso messen wie die Temperatur oder den Niederschlag, die Sonneneinstrahlung und den Wind, auch die Windspitzen. Eingerichtet wurde sie mit dem Aufbau des Technologiezentrums.

   

Wo die Ursprungsidee hergekommen ist, die Station dem Netz der Kachelmannschen meteomedia AG anzugliedern, darüber gibt es zwei Ansichten, die im Köthener Stadtrat zusammentreffen. Vor längerer Zeit, so erinnert sich Dr. Gerhard Schammler, ein Mathematiker und Verfahrenstechniker, der damals beim Hochschul-An-Institut für Energie- und Umwelttechnik beschäftigt war, habe er gemeinsam mit Prof. Hertwig beim Mittagessen in der Mensa überlegt, "was man mit unserer Wetterstation machen kann". Da sei man auf Kachelmann gekommen und habe bei ihm angefragt. Dabei stellte sich heraus, dass die Köthener Station technisch nicht ganz den Vorstellungen von meteomedia genügte. Da die Hochschule aber kein Geld für die Umbauten hatte, führte der Weg zum Wirtschaftsförderer Werner Dallmann. Parallel dazu stellte FDP-Stadtrat Uwe Schönemann die Anfrage im Stadtrat, ob dieser nicht die Umbauten finanziell unterstützen könne. Was auch geschah: 14 000 Mark stellte die Stadt Köthen bereit, zusammen mit den Eigenleistungen der Hochschule kamen so die nötigen Veränderungen an der Station zustande. "Das hat sich mehr oder weniger über das ganze Jahr 2001 hingezogen", so Schammler. Ende Januar 2002 konnten die ersten Daten ins Online-Netz gestellt werden. 

   

Das alles spielte am Samstag Morgen nur eine nebengeordnete Rolle: Alle, die gekommen waren, hatten zuvörderst ihren Spaß an dem anfangs noch nicht ganz ausgeschlafen wirkenden Kachelmann ("Ich bin noch nicht eingeredet"), der am Abend zuvor noch "Riverboat" moderiert hatte, aber zusehends zu Hochform auflief. Und ganz en pas- "Wie das sant mit landläufigen Vorstellungen von der Wetterbeeinflussung durch den Mond und von der Gültigkeit des Hundertjährigen Kalenders aufräumte. Und gut mit dem Publikum ins Gespräch kam, wodurch die Umstehenden ganz nebenher einiges über die Kegel-Familie Weiß erfuhren und von OberbürgermeisterKurt-Jürgen Zander, dass er zwar denkt, dass nach der nächsten Bundestagswahl Rot-Gelb regiert, ihm aber Rot-Grün lieber wäre. 

   

Außerdem bohrte der Schweizer so lange nach, bis er erfahren hatte, was "W & K-Catering" wirklich bedeutete - nämlich nichts weiter als die Abkürzungen von Wolfgang und Kerstin. Kerstin Nickel, die mit nackten Gänsehaut-Armen ewig lange ein paar Sektgläser bereithielt, musste darüber hinaus miterleben, wie sie erst Mitleid ob ihres tapferen Frostwiderstandes erntete, dann aber, nachdem Kachelmann erfahren hatte, dass er keine "ausgebeutete Teilzeitkraft" vor sich hatte, sondern die Chefin der Firma höchstselbst, beschieden wurde, dass man als Chefin schon draußen stehen müsse.

Anschließend hatte Jörg Kachelmann noch gut zu tun, Autogramme zu schreiben - selbst auf Keramikfröschen durfte er sich verewigen.

                  

Weiter Bilder: hier

 

 

Mitteldeutsche Zeitung vom 23.02.2002

Wettertreffen der Hobby-Meteorologen in Köthen
Am 23.02.2002 fand das 12. Wettertreffen der Hobby-Meteorologen bzw. der Betreiber privater Wetterstationen in Köthen statt. Zeitungsausschnitt: hier klicken

   

                 

Sturmjäger zu Gast bei Wetterfröschen

Olaf Peters aus Köthen war Gastgeber für Freizeit-Meteorologen

Von Ute Hartling-Lieblang

Köthen/MZ. Abwechslungsreicher hätte das Wetter am vergangen Samstag gar nicht sein können. Sonnenschein im Wechsel mit Regen und Schnee und ein wolkenverhangener Himmel, da lacht das Herz eines Hobby-Meteorologen. "Immer nur Sonnenschein und tagelang keine Wolke, das ist doch langweilig", sagt Christian Siemianowski aus Neuenhagen, einer von acht "Wetterfröschen", die am Samstag im Köthener Kohlgartenweg 4 zu ihrem obligatorischen Wettertreffen zusammengekommen sind. Gastgeber ist diesmal Olaf Peters, der sich seit 1986 in seiner Freizeit mit dem Wetter beschäftigt und seit 1993 mittels einer Klimastation Messdaten an den Deutschen Wetterdienst liefert.

So wie Peters haben alle seiner Gäste, die u. a. aus dem Berliner Raum und aus Kamenz kommen, irgendwann angefangen, sich für das Wetter zu interessieren. "Dann haben wir von den Vereinen gehört, die es gibt, und sind über sie auch aufeinander aufmerksam geworden", erzählt Siemianowski, der am längsten bei den etwa dreimal im Jahr stattfindenden Wettertreffen dabei ist. Die erste Zeit habe man per Post miteinander kommuniziert, Disketten verschickt und Erfahrungen darüber ausgetauscht, wie man die Wetteraufzeichnungen am besten organisieren kann. Mit der Verbreitung des Internet haben sich die Möglichkeiten der Hobby-Meteorologen enorm erweitert, so dass man sich jetzt auch gegenseitig auf der Homepage besuchen kann.

Zum zweiten Mal fand das Wettertreffen nun bereits in Köthen statt. Der herrliche Blick vom Wintergarten des Peters''schen Einfamilienhauses auf den Garten mit der Klimastation bietet den Männern auch äußerlich gute Bedingungen für ihre Arbeit. Sie haben sich für diesen 23. Februar eine umfangreiche Tagesordnung vorgenommen. Dem jüngsten Mitglied der Interessengruppe, dem fünfzehnjährigen Christian Beier aus Potsdam, kam dabei eine besondere Aufgabe zu. Er stellte den Internet-Radiosender info-radio-online vor, den es seit 1. Januar 2002 gibt und für den der Fünfzehnjährige arbeitet. Was seine Mitstreiter natürlich besonders interessierte, waren Informationen über die Wetter-Show und ein spezielles Programm zur Auswertung von Wetterdaten, das unter anderem Global- und Klimagrafiken auswerten kann und zehn Wetterelemente erfasst, darunter Temperatur, Niederschlag, Bewölkungsart und Schneehöhe.

Gast in der Runde war diesmal auch Thomas Gahler aus Köthen, den ein recht außergewöhnliches Hobby mit den Wetterfröschen an einen Tisch brachte. Er ist Tornado-Jäger und interessiert sich speziell für Sturm- und Wind in Sachsen-Anhalt. Davon sei ja in diesem Winter schon recht viel zu spüren gewesen, meint Christian Siemianowski, doch für Gahler kann es offenbar nicht stürmisch genug kommen. Auf einer eigenen Homepage stellt er sich auch im Internet vor.

Wenn acht Wetterfrösche sich über ihr Hobby austauschen, dann wird es immer recht speziell. Und so ging es an diesem Vormittag auch um Messfehler-Erfahrungen in der Feger-Station, die Vorstellung von Neuerungen wie die menügesteuerte Eingabe von Wetterdaten oder die Funktionsweise einer Webcam sowie die Übertragung der Daten ins Internet. Dass eine Besichtigung der Köthener Wetterstation im Tagesprogramm nicht fehlen durfte, ist klar. Und so wurde dann auch im Garten von Olaf Peters noch lange nach dem offiziellen Fototermin mit der MZ ausführlich gefachsimpelt.

Zu erreichen sind die Hobby-Meteorologen über die gemeinsame Internetadresse www.regional-wetter.de

 

 

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