Wetterzentrale - Forum, Mitteilung von von Klaus Bingel 

Wie vorgestern bereits im Wetterzentrale - Forum gemeldet, gab es letzten Samstag in Hörstel, Ortsteil Riesenbeck eine Windhose. Riesenbeck liegt im nördlichen Münsterland zwischen Rheine und Ibbenbüren. Ich war heute dort und habe auch mit einem Augenzeugen gesprochen, der mir freundlicherweise den Artikel aus der örtlichen Presse mitgegeben hat. Ich habe das ganze mal für Euch abgetippt (Artikel stand nur am Montag online unter www.westline.de).

aus Ibbenbürener Volkszeitung vom 25.02.2002:
WINDHOSE FEGT DACHZIEGEL AUF DIE ANDERE KANALSEITE
Schaden geht in die Hunderttausende/Gartenhäuser und Autos beschädigt/Gelebte Nachbarschaft

Riesenbeck. Mit gewaltiger Kraft zog Samstag zur Mittagszeit eine Windhose eine Schneise der Zerstörung durch Riesenbeck. Mehr als 100 Häuser wurden teils stark beschädigt.
Besonders stark betroffen war eine rund 1,5km lange und 150m breite Fläche zwischen dem Hof Schulze-Oechtering und der Dorfbrücke. "Wir saßen im Obergeschoss mit 6 Leuten zusammen, um den 50. Geburtstag eines Freundes zu feiern. Plötzlich spürten wir einen starken Sturm und als wir aus dem Fenster schauten, da sahen wir, wie die Windhose das Terrassendach vom Nachbarn rund 30cm anhob und dann wieder fallen ließ", schildert ein Zeuge den Moment, als die Windhose gegen 11.30 Uhr durch die Kleinsiedlung bis zur Dorfbrücke jagte.
WAND EINGESTÜRZT
Eine Frau erzählte wenig später: "Wir sahen ein Dachfenster durch die Luft fliegen. Wir haben es noch nicht wiedergefunden". An der Mozartstr. riss die Windhose das Dach eines Gartenhäuschens ab und ließ es in Nachbars Garten wieder fallen. Eine frisch gemauerte Wand stürzte wie ein Kartenhaus in sich zusammen. Überall prasselten die Dachpfannen von den Dächern. Autos wurden beschädigt. Ernstlich verletzt wurde nach unseren Informationen glücklicherweise niemand. Doch der Schreck saß allen in den Knochen. "Wir schauten aus dem Fenster und sahen, wie die Bäume sich waagrecht bogen", so Bewohner der Kleinsiedlung. Tonius Storck, Wehrführer der Riesenbecker Feuerwehr, schätzt die Windgeschwindigkeit auf rund 140 km/h. Wie ein Staubsauger riss die Windhose alles an sich, was Widerstand leistete. Dachziegel wurden im Oberdorf teils auf die andere Kanalseite geschleudert. Auf der Dorfbrücke lagen überall Scherben. "So etwas habe ich in meiner 50-jährigen Praxis noch nicht erlebt" kommentierte Versicherungsfachmann Heinrich Oechtering sen. Er meldete der AXA-Zentrale allein für seine Versicherungsnehmer einen Schaden von € 75.000. Bis zum Samstag Abend meldeten sich bei ihm 30 Haushalte. Er rechnet damit, dass bis zu 150 Gebäude beschädigt wurden. Die Schadenregulierung werde "schnell und unbürokratisch" über die Bühne gehen, versicherte Oechtering. Der Gesamtschaden ist noch gar nicht abzusehen, dürfte aber in die Hunderttausende gehen.
AKTIVE NACHBARSCHAFT
Nur wenige Minuten nach dem Schrecken wurden überall die Dächer ausgebessert - Und vor allem wurde Nachbarschaft gelebt. "Ich wusste selbst nicht mehr wohin. Da sind die Nachbarn gekommen und haben bis zum letzten geholfen. Da war ich richtig froh drüber", meinte eine Frau.

Wer den Artikel zugefaxt haben möchte (dabei sind noch 2 Bilder), bitte Email mit Faxnummer! (Bingel-Laer@t-online.de)

Auch heute, 5 Tage nachher, sind noch viele Dachdecker mit Reparaturen und Galabauer mit Rodungen beschäftigt. Die Schneise ist ziemlich gut zu erkennen. Ich tippe mal auf einen "leichten" F1

 

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