18.01.2007 Tornadoverdachtsfall Zerbst - Bräsen 1

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23.01.2007

Presseberichte der Mitteldeutschen Zeitung

Kyrill legt Kahlschlag im Bräsener Wald

Schneise der Verwüstung lässt auf eine Windhose schließen

von Lothar Gens

Bräsen/Anhalt-Zerbst/MZ. Es sieht aus, als wäre eine Herde Brontosaurier durch den Wald gebrochen: Nähert man sich dem Flämingort Bräsen von der Hundelufter Kreuzung aus, dann zieht sich eine Schneise der Verwüstung durch den dortigen Wald vor allem rechts der Straße. Die Schneise verläuft in Richtung Bräsen. Dort, wo der von Ackerfläche unterbrochene Wald wieder beginnt, setzt sich dieser Sturm-Kahlschlag fort, macht auch vor der Bungalow-Siedlung nicht halt. Kyrill hat ganze Arbeit geleistet im Flämingwald. Auch am Freitag noch war es an den Einsatzkräften, ebensolches zu tun. Die Männer und Frauen waren nicht selten schon seit dem Vorabend um 18 Uhr herum auf den Beinen. Doch im Wald und im Dorf gab es Verwüstung genug, um sie nicht müde werden zu lassen. So zumindest erging es noch knapp 20 Leuten der Bräsener Feuerwehr, die am Freitagnachmittag gemeinsam mit Kräften des Dessauer THW dafür sorgten, dass die Bewohner der Bungalow-Siedlung wieder aus selbiger heraus und wieder hinein können. "In der Nacht war die Siedlung komplett abgeschnitten", weiß der Bräsener Wehrleiter Matthias Köppe, denn da war er bereits im Einsatz. Alle drei Zufahrtswege waren durch umgestürzte Bäume blockiert. Schon in der Nacht hatten die Feuerwehrleute vor allem an den Hauptstraßen das Beste gegeben, um Bruch zu beseitigen, Durchfahrt wenigstens notdürftig zu gewährleisten. Aber für die schwersten Brocken reicht ihre Technik nicht, da musste später das THW mit Kranen und Baggern ran. Im Ort Bräsen fehlen auf etlichen Dächern zahlreiche Dachziegel, an einer Scheune hat es den Giebel eingedrückt, manch Tor hängt schief in den Angeln - oder überhaupt nicht mehr. Auch der Ort hat also einiges abbekommen von der - Windhose? Ob es nun eine war oder nicht, das weiß man nicht mit Sicherheit. Denn niemand hat Genaues gesehen. Heiko Rennicke, Bräsener Einwohner erzählt: "Erst kam ein Blitz, dann hat es mächtig gestürmt und gelärmt. Rausgetraut hat sich da keiner, denn alles Mögliche ist umhergeflogen. Dann haben wir mit Taschenlampen schon einen Teil der Bescherung gesehen." Rennicke ist sicher, dass es eine Windhose gewesen sein muss. Und so, wie die Schneise der Zerstörung durch den Wald verläuft, kann sich auch Wehrleiter Köppe nichts anderes vorstellen. Aber gesehen - hat sie niemand. Hier wie anderswo ist es für den stellvertretenden Landrat Klaus Hajek "ein Phänomen, dass niemandem etwas Ernsthaftes passiert ist". Während einer Pressekonferenz zog er am Freitagvormittag Bilanz nach Kyrill für den Landkreis Anhalt-Zerbst. Die schlimmsten Zerstörungen hat es danach in Loburg gegeben, wo u. a. die Sekundarschule nicht mehr nutzbar ist.

Quelle: MZ 19.01.2007

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