10.08.2002 "Land unter in Köthen - Bericht der Presse und Augenzeugen

An diesem Tag war ich leider nicht in Köthen, deshalb kann ich nur auf Zeugenaussagen zurückgreifen.

Hier ein Bericht von Olaf Peters der eine private Wetterstation in Köthen betreibt (Wetterstation - Homepage von Olaf Peters):

"Den ganzen Tag lang war es dunstig und der Himmel war meist bedeckt. Heftige Gewitter zogen am Abend übers Land. Ein seltener Effekt: Die Gewitter zogen von Osten über die Station nach Westen. 15:36 war ein erster Donner zu hören, bis es dann ab 17:29 richtig zur Sache ging. Sogar einzelne Hagelkörner konnten beobachtet werden. Innerhalb einer Stunde fielen über 25 mm Niederschlag."

 

Hier der Bericht der Mitteldeutschen Zeitung (MZ)

 

Nach dem Regen: Land unter am Sonnabend in der Industriestraße in Köthen. Jetzt heißt es kraftvoll in die Pedalen treten, um die Seenlandschaft trockenen Hauptes zu passieren. Mit dem Nass füßelt der Radler bereits.

Feuerwehrmann durch Stromschlag verletzt - 12.08.2002

31 Keller im Stadtgebiet Köthen unter Wasser

Köthen/MZ/cz. Die Köthener Feuerwehr hatte am Sonnabendabend alle Hände voll zu tun: Wie die Leitstelle auf MZ-Anfrage informierte, seien allein im Stadtgebiet 31 Keller ausgepumpt worden. Land unter hieß es unter anderem in der Lohmannstraße, am Wasserturm, in der Georgstraße, der Leipziger Straße, im Polizeirevier und an der Bahnunterführung in der Friedrich-Ebert-Straße.

Das Regenwasser habe sich ebenfalls seinen Weg in die Räumlichkeiten der Intensivstation sowie in einen Operationssaal des Krankenhauses gebahnt, hieß es weiter. Bei einem Feuerwehreinsatz in der Goethestraße sei ein Feuerwehrmann durch einen Stromschlag verletzt worden, so die Leitstelle. Wie Köthens Wehrleiter Frank Thiele mitteilte, sei der Unfall beim Wasser abpumpen passiert. Der Feuerwehrmann habe einen leichten Stromschlag erlitten und sei schon wieder zu Hause, informierte Thiele.

Wasser marsch! hieß es auch bei Herma Pechmann im Gartenbaubetrieb und in der Baumschule am Ratswall in Köthen. Ihre Pflanzenwelt bekam am Sonnabendabend reichlich vom kühlen Nass ab. "Alles ist überschwemmt", berichtete sie gegenüber der MZ.

 

Nasse Füße bei der Polizei und im Krankenhaus - 13.08.2002

Pumpen sollen künftig die Wassermassen halten

Von Heidi Jürgens

Köthen/MZ. Infolge des Regengusses am späten Sonnabendnachmitag hatten Feuerwehrleute und Firmen, die sich mit Rohreinigung befassen, alle Hände voll zu tun. In den meisten Fällen waren voll gelaufene Keller auszupumpen (die MZ berichtete).

Wie zum Beispiel Lothar Lange, Geschäftsführer der Rohr- und Kanaldienste GmbH Köthen, gestern mitteilte, ist er mit seinen Mitarbeitern seit Sonnabend, 19 Uhr, nicht mehr zur Ruhe gekommen. Etwa 30 mal mussten Keller in Häusern der Wohnungsbaugesellschaft Köthen von Wasser befreit werden. Rund zehn Einsätze waren für die Häuser des Bauvereins für Kleinwohnungen in Halle zu absolvieren und auch bei Kaufland Wolfen/Bitterfeld und Kaufland Dessau standen tiefer gelegene Räume unter Wasser, das die Köthener Firma absaugen musste. "In den elf Jahren des Bestehens der Firma habe ich so etwas noch nicht erlebt", so der Firmenchef.

In Köthen blieben auch das Krankenhaus und das Polizeirevier nicht von den Wassermassen verschont. Beim Revier in der Friedrich-Ebert-Straße - erst vor knapp zwei Jahren fertiggestellt - drangen sie in Lagerräume für Papiere und in den Raum ein, der das Notstromaggregat beherbergt. Als Grund nannte Verwaltungsleiter Hermann Borchert eine unzureichende Zahl von Einlaufgullys in der Friedrich-Ebert-Straße. "Das Wasser kann nicht weg, sammelt sich, überschwemmt die Straße und tiefer gelegene Flächen und tritt dann hofseitig in Kellerräume des Reviers ein." Gestern habe man deshalb zwei Pumpen installiert, die künftig in solchen Extremfällen das Wasser fern halten sollen.

Pumpen sollen auch im Neubau-Trakt des Krankenhauses nachträglich eingebaut werden, wo nach Angaben der Pressestelle der Kreisverwaltung das Wasser etwa 15 Millimeter hoch im Flur zur Intensivstation sowie in Zugangsräumen zur ITS und zum OP-Bereich gestanden hat und in sieben Räume einzudringen drohte. Letzteres hätten die Mitarbeiter durch Abdichten verhindern können. Zur Ursache des Wassereintritts hieß es, dass mehr als die von den Projektanten nach Erfahrungswerten aus zehn Jahren berechnete Niederschlagsmenge gefallen sei und "die Sickerrohre es nicht geschafft haben", wie Pressesprecherin Marina Jank sagte.

 

  

© alle MZ-Fotos: Heiko Rebsch

Als ich dann am Sonntag in wieder in Köthen  war, sah ich nur noch einige kleinere Pfützen und kleine abgebrochene Zweige. Der Hagel soll einen Durchmesser von 1,5 - 3 cm gehabt haben. Mein Niederschlagsmesser zeigte 40 l/qm, Garagen und Keller der Nachbarn und bei mir sind vollgelaufen, die Pumpen haben es nicht geschafft. Es war aber schon wieder relativ abgetrocknet als ich zu Hause ankam. Da fährt man einmal weg und verpasst wohl das heftigste Unwetter in diesem Jahr in Köthen.

       

 

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